Vereinsregeln

für Spieler, Eltern und Trainer

Regeln für Trainerinnen und Trainer im Mini- und Jugendbasketball

– Für eine Kultur des Hinsehens, Hinhörens und Aussprechens –

  1. Wir unterlassen jegliche Formen der physischen Gewalt! Dazu zählen Handlungen wie das Schlagen, Schubsen oder Verletzen der Spieler/innen genauso wie das Werfen mit Gegenständen oder ein Zwang zu Übungen trotz Schmerzen.
  2. Wir sehen von jeder Form der psychischen Gewalt ab! Kein Kind und kein/e Jugendliche/r wird bei uns bloßgestellt, niedergemacht, oder ihr oder ihm wird Angst gemacht. Auch sozialer Ausschluss einzelner Kinder, Verspotten oder ein bewusstes Wegschauen werden von uns nicht toleriert! Gleiches gilt für das Anschreien der uns anvertrauten Spieler/innen.
  3. Wir sprechen uns gegen jegliche Formen der sexuellen Gewalt aus! Wir tolerieren weder sexuelle Handlungen oder das Küssen der Spieler/innen noch die Verwendung sexualisierter Sprache. Hierzu zählen auch jegliche sexuellen Beziehungen zwischen (Co-) Trainer/innen und Jugendlichen unter 18 Jahren! Für alle Erwachsenen (auch Eltern) ist die Anwesenheit in der Kabine während des Umziehens der Spieler/innen verboten!
  4. Wir orientieren uns an dem „4-Augen-Prinzip“. Somit lassen wir kein Training und keine Veranstaltung ohne eine Kontroll- und Zugangsmöglichkeit für Dritte stattfinden. Einzeltrainings, Einzelbesprechungen o.Ä. sind nur in geöffneten Räumen in Anwesenheit einer weiteren erwachsenen Person (andere/r Trainer/in, Erziehungsperson, …) gestattet! Ein gemeinsames Übernachten von Trainer/innen und Spieler/innen in einem Raum sollte vermieden werden. Sollte dies nicht möglich sein (z.B. gemeinsames Übernachten in Turnhallen/Klassenräumen auf Vereinsfahrt), befinden sich stets mindestens zwei Aufsichtspersonen in besagtem Raum.
  5. Auch in Bezug zum Datenschutz verdienen Minderjährige einen besonderen Schutz: Es werden keine Fotos von Kindern und Jugendlichen in für sie unangenehmen Situationen gemacht! Auf jeglichen Fotos und Videos für den privaten Gebrauch dürfen die Spieler/innen nicht identifizierbar sein. Ausnahme: Videoanalysen und andere sportartspezifische Aufnahmen.
  6. Für unser Training stellen wir klare, für alle Spieler/innen nachvollziehbare, altersangemessene und kontinuierlich geltende Regeln auf. An die für die Kinder und Jugendlichen geltenden Regeln halten sich auch wir als Trainer/innen (Bsp.: gegenseitiges Zuhören)! Übermäßige Bestrafungen (Dauer, Härte, …) werden von uns unterlassen!
  7. Den Kindern und Jugendlichen gegenüber verhalten wir uns authentisch, sind ehrlich und positiv eingestellt. Es herrscht ein Klima der gegenseitigen Wertschätzung. Alle uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen werden von uns ins Team integriert!
  8. Wir orientieren uns an den individuellen Grenzen unserer Spieler/innen. Dabei achten wir zum einen auf ihren Entwicklungsstand (siehe Vertiefung Minis vs. Jugend) und zum anderen darauf, sie (bei unklaren Situationen) nach ihrer Meinung zu fragen. Dabei brechen wir mit Aussagen wie „Das war schon immer so!“ oder „Er/Sie macht das immer.“.
  9. Wir nehmen uns vor, die zurzeit bestehenden, teilweise auch nicht verschriftlichten Regeln, immer wieder zu hinterfragen und unsere eigene Einstellung und das eigene Verhalten zu reflektieren. Wir versuchen stets, Möglichkeiten auszuloten, den Kindern und Jugendlichen diskret Unsicherheiten zu nehmen und für sie unangenehme Situationen zu vermeiden. Trainer/innen, welche ein von den Regeln abweichendes Verhalten zeigen, sprechen wir unter vier Augen darauf an oder wenden uns an die Kinderschutzbeauftragten!

Vertiefung: Mini- vs. Jugendtrainerinnen und -trainer

kinderschutz-grafik

Die Kinder und Jugendlichen in unseren Teams befinden sich in unterschiedlichen Altersstufen und Entwicklungsstadien. Zudem trainieren wir Mädchen und Jungen. Auch individuelle Grenzen,

Erfahrungen und Sportbiografien unterscheiden die Minderjährigen in unserem Verein. All di

ese Aspekte erfordern stets eine Anpassung des eigenen Verhaltens an die Trainingsgruppe und ein sensibles Nachfragen bei Unsicherheiten. In unserem Verein achten wir, aufbauend auf die Intervention mit der Kinderschutzampel, unter anderem auf folgende Regeln im Umgang mit Mini- (Ballschule bis U12) und Jugendteams (U14-U18):

[Wichtig: Hierbei handelt es sich um MITTELWERTE der einzelnen Altersklassen. Dabei müssen einzelne Spieler/innen, die von der Teammeinung abweichen, stets bedacht werden. Es gilt: Besser ein Mal zu viel fragen!]

J = Ja             F = Fragen (auch: Alternativen suchen)           N = Nein

Miniteams (und jüngere weibliche Jugend)   Jugendteams
F Spieler/innen positionieren (für Übungen, OHNE verletzen) J
F Spitznamen J
F Einzeltrainings mit 4-Augen-Prinzip (z.B. anderes Team) J
J Anfassen nach Verletzung J
F (besser: 4 Augen-Gespräch) Kritik bei Fehlern vor Anderen J (Achtung: Grund? [z.B. „Das war schon immer so.“]
N Über Jemanden lachen F (Achtung: Grund?)
N Fotos für private Zwecke F (ABER: s. Regel 5)
N* Ironie F (Reflexion: Verstehen die Spieler/innen schon Ironie?)

​*Dieser Aspekt wurde erst ab der U11 untersucht. Die Entwicklung eines Verständnisses für Ironie hängt unter anderem mit genetischen und sprachlichen Faktoren oder der sozialen Umwelt zusammen. Wir können nicht verallgemeinernd darauf schließen, dass alle Kinder unsere ironischen Aussagen verstehen.

Im Schnitt tolerieren unsere jugendlichen Vereinsmitglieder deutlich mehr als unsere Minis (ausgenommen: jüngere weibliche Jugend). Dies kann an ihrem Alter oder ihrer Beziehung zum/r Trainer/in liegen, aber auch an ihren Erfahrungen oder ihrer sportlichen Biografie. Hier lohnt sich eine Reflexion: Macht es mir wirklich nichts aus, lautstark kritisiert zu werden oder gehört es nur zu meinen Vorstellungen von Sportler/innen-Trainer/innen-Beziehungen?

Regeln für Eltern und weitere Erziehungsberechtigte im Mini- und Jugendbasketball

*Zur besseren Lesbarkeit wird hier noch von Eltern gesprochen. Gemeint sind alle Erziehungs- und Sorgeberichtigten

  1. Mit dem Eintritt in den Verein gehen die Eltern die Verpflichtung ein, ihr Kind regelmäßig an den Trainings und Veranstaltungen teilhaben zu lassen. Sollte dies einmal nicht gelingen, muss dem/r Trainer/in rechtzeitig abgesagt werden!
  2. Die Eltern organisieren eine angemessene Sportkleidung (z.B. Hallenschuhe) und kümmern sich um ausreichend Trinken.
  3. Alle sportlichen Anweisungen während der Trainings, den Spielen oder sonstigen Veranstaltungen kommen von den Trainer/innen. Das Anfeuern aller Kinder und Jugendlichen findet ausschließlich positiv statt. Der Verein toleriert keine Beleidigungen oder andere ausgrenzende Äußerungen. Die gilt auch für den Umgang mit gegnerischen Teams, Schiedsrichter/innen und weiteren Spielbeteiligten! Das Hallenrecht liegt bei dem/r Heimtrainer/in.
  4. Nicht anwesende Eltern sind während des Trainings, der Spiele oder anderen vereinsinternen Veranstaltungen für den/die Trainer/in erreichbar!
  5. Die Eltern halten Abstand vom Spielfeld. Jeglicher Alkohol oder andere Drogen sind vom Schulgelände und von den Kindern und Jugendlichen fernzuhalten.
  6. Das Betreten der Kabinen ist für alle Erwachsenen während des Umziehens der Kinder und Jugendlichen untersagt! Dies gilt auch für den Minibereich. Sollten Eltern dennoch die Kabine betreten müssen, sind sie dazu aufgefordert, vor dem Eintreten zu klopfen und die Zustimmung aller Beteiligten einzuholen. Die Nutzung von Handys und anderen aufnahmefähigen Geräten ist in der Kabine untersagt! Alle Bedenken der Spieler/innen sind den Kinderschutzbeauftragten zu melden.
  7. Wir bitten darum, bei Foto-, Audio- und Videoaufnahmen die Datenschutzrechte der anderen Spieler/innen zu beachten und auch den eigenen Willen dieser zu respektieren! Gleiches gilt für die Verbreitung von Aufnahmen in WhatsApp-Gruppen.

8. Beim Nichteinhalten dieser Regeln, nimmt sich der Verein das Recht heraus, der verantwortlichen Person ein (befristetes) Hallenverbot auszusprechen!

Regeln für Spielerinnen und Spieler im Mini- und Jugendbasketball

  1. Die Trainer/innen sprechen sich gegen jegliche Form der physischen und psychischen Gewalt aus. Jegliche Regelverstöße (Schlagen, Niedermachen, Bloßstellen, fest greifen, …) melde ich (oder meine Eltern) einem Kinderschutzbeauftragten.
  2. „Mein Körper gehört mir!“. Jegliche sexuellen Übergriffe (unangenehme Berührungen, Küssen, sexuelle Aussagen, …) werden von mir (oder meinen Eltern) an die Kinderschutzbeauftragten weitergeleitet. Gleiches gilt für Eltern und andere Erwachsene in den Umkleidekabinen!
  3. Die Mitgliedschaft in einem Sportverein ist das Eingehen einer Verpflichtung: Nichtteilahme an einem Training oder Spiel wird dem/der Trainer/in rechtzeitig angekündigt. Zudem wird auf Pünktlichkeit geachtet!
  4. Probleme und Streitigkeiten untereinander werden in Anwesenheit des/der Trainers/in mit Worten geklärt. Wir unterlassen jegliche Formen der physischen und psychischen Gewalt!
  5. Der Verein spricht sich gegen Mobbing und soziale Isolation aus! Auch Beschimpfungen und negative Kommentare Anderen gegenüber werden nicht toleriert!
  6. Gegnerische Teams, Schiedsrichter/innen und andere Spielteilnehmende werden respektvoll behandelt. Hier werden weder Beleidigungen oder ausgrenzende Äußerungen noch ein grob unsportliches Verhalten akzeptiert! Wir achten auf die Regeln des Fair-Plays (z.B. Abklatschen aller Spielbeteiligten nach Spiel trotz Unzufriedenheit)!
  7. Im Umgang mit Foto-, Audio- und Videoaufnahmen achten wir auf das Recht am eigenen Bild und den Willen aller Beteiligten. Es werden keine ungewollten Aufnahmen von Mitspieler/innen gemacht und/oder in WhatsApp-Gruppen oder auf anderen Plattformen geteilt!
  8. Alle Anweisungen kommen von dem/der Trainer/in und nicht von anderen Spieler/Innen! Ausnahmen sind von dem/r Trainer/in übertragene Verantwortlichkeiten oder Experten/innen-Teams. Auch der/die Kapitän/in kann hier eine besondere Funktion übernehmen!
  9. Wir halten uns an diese und an die im Team geltenden Regeln! Ein Nichteinhalten dieser kann zu Trainings- und/ oder Spielverbot oder dem Ausschluss aus dem Verein führen!

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