Interventionsleitfaden

Die rechtlichen Grundlagen für den Interventionsleitfaden werden dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) (2023) entnommen und beziehen sich auf die Tätigkeit als Sporttrainerin und Sporttrainer:

• SGB VIII gilt nicht: Anders als z.B. Lehrkräfte haben Sporttrainerinnen und -trainer keinen besonderen gesetzlichen Schutzauftrag
• Dennoch gehen sie einige Verpflichtungen ein:
  • Vertragliche Nebenpflicht zur Information des Jugendamtes bei hinreichendem Verdacht (anonym oder sparsame Datenweitergabe)
  • Selbstverpflichtungserklärung des Vereins
  • Beachten interner Verhaltensregeln und ggf. Einbezug Ansprechpersonen
    • Aufmerksam sein, Reflektion Beobachtungen, sensible Gespräche, erfahrene Fachkraft hinzuziehen
  • Einbezug Eltern?: sachlich sinnvolle Entscheidungen
  • Strafbar bei unterlassener Meldung?: Nein, nur wenn Vorfall während eigener Aufsichtspflicht
  • Anzeigepflicht?: Nein, aber wenn Vorfall im Verein passiert (Kontaktieren unabhängiger Beratungsstelle)

Unser Interventionsleitfaden orientiert sich durch die Ansiedlung des Vereines in der Berliner Sportlandschaft am Leitfaden „Kinderschutz im Berliner Sport“ des Landessportbundes Berlin (LSB) und der Sportjugend Berlin aus dem Jahr 2011, welcher auch als Grundlage für die Umsetzung eines Kinderschutzkonzeptes im Sport dient.

Allgemein gilt im Umgang mit Verdachtsfällen immer:

• Ruhe bewahren! Keine voreiligen Schlüsse ziehen! Kein überstürztes Handeln!
• Schutz der Betroffenen („Helfer- vor Strafverfolger-Brille“)!
• Lob für Mut, Empfinden ernst nehmen, Gesprächsbereitschaft, Aussagen glauben
• Nichts versprechen, was man nicht halten kann (z.B. Geheimnis bewahren)!
• Erzähltes vertraulich behandeln, kein Kontakt zur Polizei ohne betroffene Person
• Aussagen und Situation protokollieren (ohne Wertung)!
• Professionelle Stellen (Fachberatungsstelle) kontaktieren!

Bei einem Verdacht gehen wir folgendermaßen vor:

Die Ansprechpartner finden Sie unter der Seite „Ansprechpartner„!